Remis in Oberneuland

Professionelle Bedingungen - denkste

Die Vorfreude war groß auf ein Flutlichtspiel in einem Stadion. Das Spielfeld sah trotz Dauerregens satt grün aus und die Drainage schien gute Arbeit zu leisten. Kurzum sowohl der FCO als auch unsere Jungs freuten sich auf eine tolle Atmosphäre und ein tolles Spiel.

Doch alle Akteure hatten die Rechnung ohne den Platzwart des FC Oberneuland gemacht. Das Schiedsrichtergespann begutachtete den Platz und befanden ihn für bespielbar. Lediglich die Linien müssten einmal nachgezogen werden. Und genau das war das Problem: Der Platzwart hatte keine Lust sich nass regnen zu lassen und wollte nicht. 

Es ist schon etwas verwunderlich, dass so ein Verein, der kürzlich noch in der Regionalliga spielte, zuletzt Meister der Bremen-Liga wurde, in einem Stadion in dem das Finale im Bremer Lotto-Pokal live im TV gezeigt wird, immernoch mit Kreide arbeitet. Bei der LTS und den meisten anderen Vereinen in Bremerhaven und umzu werden die Spielfeldlinien mit wasserfester Farbe besprüht. Da muss man sich beim FCO ja schon glücklich schätzen, dass es keine Holz-Tore mehr gibt. Es ist dem BFV zu wünschen, dass es an einem Pokal-Finaltag nie intensiver regnet.

Kleiner Kunstrasen

So ging auf den deutlich kleineren Kunstrasen. Wie sich am Ende herausstellte, ein Glücksfall für die Blau-Weißen Jungs. Denn so war es für das Pinter-Team viel einfacher gegen hoch favorisierte Oberneuländer kompakt zu stehen.

Bereits in der 3. Minute nahm sich Oleksandr Maiko ein Herz und zog  aus gut 25 Metern ab. Der Ball flog für den Gastgeber ekelig und flatternd direkt in die Maschen zum überraschenden 0:1 für die Blauen.. 

Nun kam der Leher TS der kleine Platz zugute. Sie verteidigten Angriff um Angriff. Wenn doch mal etwas aufs Tor kam, war Keeper Lukas Katarius zur Stelle.

So ging es mit der überraschenden Führung in die warmen, trockenen Kabinen.

Ansturm getrotzt

Man spürte in der zweiten Halbzeit sofort, dass der Meister das Spiel gerade rücken wollte. In der 50. Minute war es Jonas Böhning, der zum 1:1 ausglich. 

Fünf Minuten später bekam die LTS erneut einen Freistoß zugesprochen. Dieses Mal aus 35. Metern. Maiko nahm sich erneut den Ball, … er wird doch nicht … doch er wird. Maiko hält drauf und trifft erneut zu neuerlich Führung zum 1:2. 

Trainer Pinter reagierte sofort und wollte die Führung absichern. Er stellte in der Defensive um. Doch der starke Salif Kujabi brach immer wieder über den rechten Flügel durch und sorgte für reichlich Alarm in der LTS-Hintermannschaft. So erzielte der Gastgeber in der 58. Minute den 2:2 Ausgleich durch Tom Hentschel.

Nun entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide. Es ging hin und her mit Torchancen auf beiden Seiten. Fingernagelkauen und Haareraufen waren auf beiden Seiten angesagt. Als sich gefühlt alle mit einem Unentschieden abgefunden hatten, erzielte FC Oberneuland in der 89. Minute die erstmalige Führung durch erneut Böhning zum 3:2.

Aber unsere Blau-Weißen Jungs kamen noch mal wieder zurück. In der 90. Minute glich Arne Birreck nach einer Ecke zum 3:3 aus.

Auch in der dreiminütigen Nachspielzeit hatten beide Teams noch den Siegtreffer auf dem Fuß, aber es blieb beim 3:3 Unentschieden.

Am Ende nehmen die LTS-Kicker zwar nur einen Punkt mit, aber auch ganz viel Selbstbewusstsein, dass man auch gegen top-Gegner bestehen kann – und das sogar auswärts.

Am kommenden Sonntag kommt der Blumenthaler SV in den Speckenbütteler Park zum ersten Rückrundenspiel – warum auch immer, denn die Hinrunde ist noch nicht abgeschlossen. Den Grund dafür kennt nur der Bremer Fußball Verband.

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